Im März besuchte der Freundeskreis mit Gästen die Wewelsburg. Herr Ellermann führte uns durch die Dauerausstellung. Er ist Historiker und Pädagoge und arbeitet seit 25 Jahre auf dem Themengebiet des Nationalsozialismus. Sehr kenntnisreich macht er uns mit der gesamten Geschichte der „SS“ (Schutzstaffel) vertraut.
Heinrich Himmler hatte zu Beginn der 1930-Jahre beschlossen, die Wewelsburg als Reichsführerschule der SS zu nutzen. Für den geplanten Ausbau der Wewelsburg wurde vor Ort das Konzentrationslager Niederhagen errichtet.
Mindestens 1.285 Häftlinge starben infolge der Lebens - und Arbeitsbedingungen sowie aufgrund von Schikanen der SS-Wachmannschaft.
Es wird über die Entstehung, die Ziele und über die Expansion der SS zu einer Massenorganisation informiert.
Die Ausstellung hat mehr als 1000 Exponate aus dem Bereich der SS und aus der Geschichte des Konzentrationslagers in Wewelsburg. In der Nachgeschichte des 3. Reiches werden sowohl die gesellschaftliche Entwicklung, wie die Strafverfolgung als auch deren Abläufe dargestellt.
Zu der Führung gehören auch zwei Kulträume im Nordturm der Burg, die als einzig erhaltene originale Bausubstanz aus der NS - Zeit vorhanden sind. Dies sind ein Obergruppenführersaal und eine Gruft.
Herr Ellermann verstand es, diese ungeheuerlichen und schrecklichen Geschehnisse zu erläutern und zu kommentieren. Seine Detailkenntnisse und die Verbundenheit mit den örtlichen Gegebenheiten ließen Einzelpersonen und deren Hintergründe lebendig werden und vermittelten einen realistischen Gesamteindruck.
Die Qualität der Ausstellung macht es Wert, sie zu besuchen und hinterlässt einen bedrückenden Eindruck.
Macht und Machtmissbrauch in der Entstehung und dem weiteren Verlauf lassen besonders in der jetzigen Zeit erschreckend die Gefahr einer Wiederholung erkennen (Überfall der Ukraine).
Den Abschluss bildete das gemütliche Beisammensein in der Cafeteria.